Warum webbasierte Software zum Einholen und Vergleichen von Transportangeboten auch für Unternehmen mit Hausspediteuren hohen Nutzen hat

von Rebekka Scholz

Webbasierte Software, auch Cloud-Software genannt, erfreut sich seit einigen Jahren auch in der Logistik wachsender Beliebtheit. Unternehmen setzen diese ein, um Transportangebote von Speditionsfirmen einzuholen und zu vergleichen. Damit digitalisieren sie ihre Prozesse und werden deutlich effizienter. Neben Zeitersparnis und erhöhter Transportkostentransparenz, kann man sie nutzen, um Speditionskosten zu berechnen und auf einem marküblichen Niveau zu halten. Viele kleine und mittelständische Versender, die mit langjährigen Logistikpartnern, sogenannten Hausspediteuren zusammenarbeiten, nutzen diese Anwendungen bislang aber nicht. Die Sorge, damit das Verhältnis mit ihren vertrauten Partnern zu belasten, ist jedoch unbegründet, da solche Weblösungen die Zusammenarbeit mit den eigenen Spediteuren in vielen Fällen vereinfachen und unterstützen.

Definition Spedition, Spediteur

Was ist eine Spedition? Eine Spedition ist ein Unternehmen, das gewerblich die Organisation von Transporten für andere Unternehmen übernimmt, die Waren von Ort zu Ort transportieren möchten. Spedition und Spediteur werden synonym verwendet. Von einer Hausspedition oder einem Hausspediteur wird gesprochen, wenn ein Unternehmen ausschließlich und dauerhaft mit einer einzigen Spedition zusammenarbeitet.

Einkauf von Transportdienstleistungen bei Spediteuren

Versender können Hersteller, Industrie-, Handels-, Import- oder Exportunternehmen eines Gutes bzw. einer Sendung sein. Der Versender beauftragt und bezahlt den Spediteur für die Transportabwicklung. In vielen Produktions- oder Handelsunternehmen wird die Beschaffung von Transportdienstleistungen durch Eingangs- oder Ausgangslogistikabteilungen durchgeführt. Größere Unternehmen unterhalten hierfür häufig eigene Logistikabteilungen --bestehend aus ein bis fünf Experten-- die diese Tätigkeiten bündeln. Kleinere Unternehmen verfügen häufig nicht über das notwendige Logistikwissen und haben den Transporteinkauf in ihre Einkaufs- oder Exportabteilung integriert.

Logistik in der Wertschöpfungskette. Porter, M.E., 1985, S. 37

Transportvolumen und Anzahl der Speditionen spielt eine Rolle

Größere Unternehmen haben verglichen mit kleineren Unternehmen häufig ein höheres Transportaufkommen. Das führt dazu, dass dementsprechend ein größerer Pool an Speditionen bzw. Logistikdienstleistern vorhanden ist. Auch um sicherzustellen, dass das Transportaufkommen abgewickelt werden kann, müssen diese Unternehmen eine gewisse Anzahl an Logistikpartnern haben. Sollte es Probleme bei der Abwicklung geben, muss dies durch andere Speditionen aufgefangen werden. Erst in kritischen Momenten auf die Suche nach neuen Logistikdienstleistern zu gehen, ist häufig zu spät und es kann zu operativen Problemen kommen. Üblich ist es dabei auch Relationen auf einzelne Speditionsfirmen zu verteilen.

Bei kleineren und mittelgroßen Versendern mit geringen Transportvolumen ist es dagegen nicht zwingend notwendig einen großen Pool an Logistikdienstleistern zu haben. Häufig arbeiten sie mit einem bis drei Hausspediteuren zusammen, mit denen sie Jahresverträge vereinbart haben. Diese Versender haben normalerweise keine „Rennstrecken“, also Relationen mit regelmäßigem Aufkommen, sondern sehr unterschiedliche Routings. Dazu wird viel auf Basis „Ex Works“ verkauft und „Frei Haus“ eingekauft. Dabei liegt die Transportentscheidung nicht bei den jeweiligen Unternehmen, sondern beim Handelspartner.

Kontrolle über den Bereich Spedition und Logistik ist für Versender sehr wichtig

Grundsätzlich möchten Unternehmen die Entscheidungsgewalt über den Bereich Spedition und Logistik behalten, um eine funktionierende Supply Chain sicherzustellen. Dabei sind sie auf den direkten und vor allem persönlichen Kontakt zu ihrer Speditionsfirma angewiesen, weswegen eine starke und vertrauensvolle Beziehung zu dieser essenziell ist.

Durch die Auslagerung des Bereichs Spedition und Logistik wird die Beziehung zwischen Unternehmen und Spedition geschwächt. So ist die Einbindung von Ausschreibungsplattformen, Frachtenberatern oder Buchungsplattformen in den Transporteinkauf ein Eingriff in das Verhältnis zwischen Unternehmen und Logistikdienstleistern. Dadurch verlieren die Unternehmen die Kontrolle über ihre Supply Chain, die Komplexität wird erhöht und zusätzliche Abhängigkeiten werden geschaffen.

Mittelstand auf Bereich Spedition und Transport angewiesen

Gerade kleine und mittelgroße Unternehmen sind zögerlich, wenn es darum geht, den Hausspediteur zu wechseln, ihre Fracht auszuschreiben, oder Veränderungen im Bereich Spedition und Transport vorzunehmen. Sie sorgen sich, die Kommunikation mit ihren Logistikpartnern zu verkomplizieren. Allerdings müssen auch diese Versender Angebote von ihren Hausspeditionen einholen und vergleichen, um sich für eine optimale Zusammenarbeit mit ihnen entscheiden zu können. Sie benötigen in jedem Fall Transportangebote über die entstehenden Transportkosten. Hierbei ist es egal, ob es sich um langfristige Preisvereinbarungen bzw. Raten, oder Spot bzw. Adhoc-Transportangebote für einzelne Sendungen handelt.

Webbasierte Software ideal für kleine und mittelgroße Versender mit Hausspediteuren

Grundsätzlich wollen viele Unternehmen die Effizienz im Bereich Spedition und Logistik verbessern, aber gleichzeitig eine hohe Unabhängigkeit von externen Partnern und Speditionsfirmen beibehalten. Sie möchten keine Fracht ausschreiben und weiterhin mit ihrem Hausspediteur zusammenarbeiten.

Daher eignet sich der Einsatz von webbasierter Software zum Einholen und Vergleichen von Transportangeboten für diese Versender in besonderer Weise. Der Grund dafür ist, dass in diesem Fall der Bereich Spedition und Transport nicht extern ausgelagert wird. Die Versender behalten die volle Kontrolle über ihre Supply Chain, da die Anwendungen nicht in die Kommunikation eingreifen und die bestehende Zusammenarbeit mit den eigenen Spediteuren bzw. Speditionen unterstützen. Zusätzlich erhöhen Unternehmen durch die Digitalisierung manueller Prozesse ihre Effizienz. Durch den Einsatz dieser Cloud-Lösungen können also auch kleinere und mittelgroße Versender ohne jegliche Nachteile hohen Nutzen in Form von Zeitersparnis und Reduktion von Speditionskosten erzielen.

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